7. Abschnitt - Kasachstan, Kirgisistan, Russland(4), Georgien

Aktuelle Meldungen von der Strecke ...

Tag Meldung
30.08.2016 Uv: Tag 121: Als wäre es das normalste in dieser Welt, sind wir den Visaantrag für Russland losgeworden. Der Beamte hatte sich kopfschüttelnd meinen handschriftlich aufgezeichneten Leidensweg durchgelesen und nur gesagt, dass max. 10 Tage Transitvisa möglich wären und nicht 20 Tage, wie beantragt. "10 Tage wären genug" erwiderten wir mit großen Augen.
Und er fragte noch, ob wir das Visa noch an diesem Freitag haben möchten, oder erst am nächsten Dienstag.
" F..F...Fr.. Friday " stotterte ich.
In der Visastelle gab es sogar Schere und Klebestifte, um die Passbilder aufkleben zu können! Das waren eindeutig Profis.
Wir bezahlten und gingen vollkommen überrascht und freudig aus der Visastelle.
Trotzdem heben wir die Papiere für Plan B bzw. B1 bis zum Freitag auf.
31.08.2016 Uv: Tag 122: Mit dem Bus sind wir zum 1701m hoch gelegenen Eisstadion Medeo gefahren. Von dort aus haben wir eine kleine Wanderung in das 2260m liegende Skiareal Shymbulak unternommen. Schnee lag noch keiner, aber mit 15grad war es doch schon recht frisch. Wir sind natürlich nur in kurzen Hosen und im Niggi unterwegs gewesen. Von dort ging es mit der Seilbahn und dem Bus wieder ins Hotel zurück.
01.09.2016 Uv: Tag 123: Heute war der Aqua Park dran. Ein Freibad mit allmöglichen Wasserrutschen. Vorher haben wir noch neue Badehosen gekauft. Meine alte wird jetzt wahrscheinlich auf dem Osher Schwarzmarkt zum Verkauf angeboten und Peter's seine war ihm zu kurz. Quasi zu sexistisch.
Der Aqua Park liegt in einem sehr schönen Stadtpark. Der Eintritt war nicht ganz billig, umgerechnet 12€ für den ganzen Tag pro Nase.
Es hat sich aber gelohnt. Wenig Badegäste, klares und angenehm kühles Wasser und jede Menge Wasserrutschen.
02.09.2016 Uv: Tag 124: Das Visa für Russland haben wir abgeholt. Plan A hat gewonnen. Das bedeutet, dass wir morgen über Kirgisen weiterfahren, um dann wieder nach Kasachstan einzureisen. Wir müssen dann reichlich, in max. 15 Tagen, 3000 km kreuz und quer durch Kasachstan fahren, um voraussichtlich bei Astrachan nach Russland einzureisen.
Plan B war nicht wirklich gut:
Es wäre die Fahrt über Kasachstan bis zum Hafen in Aktau gewesen (4000km), von dort mit dem Schiff nach Baku (Aserbaidschan). Das Problem: Nach 15Tagen müssen wir aus Kasachstan raus, nicht wissend, wann ein Schiff fährt. Die Aussagen gehen von einmal in 10 Tagen bis zu zweimal in der Woche.
03.09.2016 Uv: Tag 125: Uv: Tag 125: Von Almaty bis Chaldovar in Kirgisen waren es 329km. Der Grenzübertritt war in weniger als 30min erledigt. Chaldovar ist der Grenzort im Westen Kirgisens. Wir übernachten in einem kleinen Gostinica und morgen früh geht's dann wieder nach Kasachstan.
04.09.2016 Uv: Tag 126: Die Grenzbeamten in Kasachstan waren diesmal etwas schärfer, trotzdem waren wir in weniger als einer Stunde in Kasachstan.
Die Straße über Taraz und Shimkent hat uns dann doch positiv überrascht. Überwiegend vierspurig, neue Betonfahrbahn und sogar mit Leitplanken. Das rollte dermaßen gut, das wir 509km bis nach Turkestan geschafft haben. Bitte nicht verwechseln mit Turkmenistan!
Die Stadt begrüßte uns nach Sonnenuntergang mit dem beleuchten Mausoleum von Khoja Ahmed Yasawi. Kannte ich bisher nicht, dafür jetzt.
Da wir heute so weit gekommen sind, schauen wir uns morgen die Stadt genauer an.
05.09.2016 Uv: Tag 127: Turkestan hat außer dem Mausoleum nicht allzuviel zu bieten. Auf dem Basar waren wir noch, der war aber eher dürftig.
Morgen geht's weiter in Richtung Aralsk.
06.09.2016 Uv: Tag 128: Ca. 50km nordwestlich, direkt an der M32, von Turkestan haben wir einen Abstecher an der ausgegrabenen Stadt Sauran gemacht. Ganz grob, Dshingiskan hat die Stadt verschont, weil diese kampflos übergeben wurde. Das hätten unsere Vorfahren mit Kaliningrad (Königsberg) und so manch anderer Stadt auch besser tun sollen.
Wir sind insgesamt 297km bis nach Kyzylorda, bei immer noch spektakulär guten Strassenverhältnissen gefahren.
07.09.2016 Uv: Tag 129: Die M32 geht bis Aralsk nur noch zweispurig weiter. Der Asphalt ist neu und glatt. Baikonur haben wir passiert und den Aralsee haben wir aus der Ferne gesehen. 466km waren es dann insgesamt in Aralsk. Der Ort selber gleicht einer Müllhalde. Das ist wirklich bisher der hässlichste Ort, den wir in Kasachstan gesehen haben. Das Gostinica, welches wir gefunden haben, gleicht einer Oase.
08.09.2016 Uv: Tag 130: Anlässlich Peters runden Geburtstag, haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen: die 397km bis Karabutak, ohne Tankmöglichkeit, zurückzulegen. Da wir nur über 40l Treibstoffreserve verfügen, und unser Moped mehr als 10l/100km von dem energiereichen 80'er Benzin verbraucht, tauschten wir vorsorglich die Getränke für die Feierlichkeit, gegen Benzin aus. Es hat sich gelohnt: wir sind nüchtern und haben die nächste Tankstelle mit ca. 3l Restbenzin erreicht.
09.09.2016 Uv: Tag 131: Das südliche Uralgebirge haben wir überquert und sind nach 329km, ca. 100km westlich von Aktobe, in Kobda angekommen. Die Temperatur ist innerhalb von zwei Tagen, von 35Grad auf 15Grad gefallen. Dazu hat es heute fast den ganzen Tag geregnet. Wir müssen unbedingt wieder in den Süden! Morgen geht's dann weiter nach Uralsk.
10.09.2016 Uv: Tag 132: Es war kalt. Es war sibierisch kalt! Bei 10Grad sind wir von Kobda losgefahren. Wenigstens hat es nicht geregnet. Nach 381km sind wir in Uralsk angekommen. Eigentlich wollten wir hier einen Tag verweilen, aber die Stadt ist nicht wirklich schön.
Vollkommen unterkühlt haben wir ein nicht ganz billiges Hotel gebucht und erst einmal die Warmwasservorräte aufgebraucht.
11.09.2016 Uv: Tag 133: Auf der Straße in Richtung Altyrau wurden wir von einem Auto gestoppt. Die Insassen, Dima, Pavel und Alexei, wollten unbedingt ein Foto von uns machen. Wir kamen ins Gespräch und man fragte uns, ob wir nicht Lust hätten, für einen Tag zum Angeln mitzukommen. Da wir ohnehin erst am 15. nach Russland einreisen können, kamen wir mit. Nach 196km waren wir an einer schönen Flussaue angekommen. Nur soviel : Peter hat wieder nichts geangelt, dafür Alexei. Drei Hechte und sogar ein Toller!
12.09.2016 Uv: Tag 134: Die Nacht war frisch und sternenklar, wir schliefen nur im Schlafsack. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den drei Jungs, und fuhren südlich nach Altyrau weiter. In Makhambed, nach 373km, fanden wir ein kleines Motel für die Übernachtung.
13.09.2016 Uv: Tag 135: Wir sind im nirgendwo, zwischen Altyrau und Astrachan gelandet. Eigentlich wollten wir in der Kaspischen See baden gehen, es ist aber kein rankommen ans Wasser möglich. Alles verschilft. Die Strasse zur russischen Grenze ist einfach unterirdisch. Die besteht nur noch aus Asphaltkonglomerat. Verwerfungen von einer halben Radtiefe! Trotzdem haben wir nach 175km, mitten im Schilf, einen Platz für's Zelt gefunden.
14.09.2016 Uv: Tag 136: Wir wissen jetzt, warum die Strassenverhältnisse so unterirdisch sind. Die Kaspische See liegt ca. 80m unter normal Null! Nach 147km Leiden, für Mensch und Maschine, haben wir kurz vor der Kasachisch-Russischen Grenze, an einem Wolgaarm, unser Zelt aufgebaut. Morgen geht's dann nach Russland, nach Astrachan.
15.09.2016 Uv: Tag 137: Der Grenzübertritt nach Russland war trotz einer 20minütigen Überprüfung meines vorläufigen Reisepass recht unkompliziert. Nach 157km sind wir in Astrachan, im UHostel angekommen. Astrachan ist eine sehr schöne Stadt. Morgen schauen wir uns die genauer an.
16.09.2016 Uv: Tag 138: Der Tag galt der Kultur. Zuerst das Kunstmuseum und im Anschluss das Militärische Museum. Leider konnten wir keine Bilder in den Museen machen, und war immer eine Deschurnaja auf dem Fersen.
Den Abend haben wir bei einer Tasse Bier, unweit der Wolga, ausklingen lassen.
17.09.2016 Uv: Tag 139: Wir sind zeitig in Astrachan losgefahren. Die Strassen waren gut, bis auf ca. 20km. Dort fehlte noch ein Teilstück. Wir sind 423km, bis ca.140km vor Grozny, gekommen. Die Sonne plumpst jetzt schon ziemlich rasch hinter den Horizont, und so haben wir uns in der Dämmerung in einem Motel sesshaft gemacht.
Die Landschaft wird zunehmend grüner, wir können den Kaukasus schon förmlich riechen!
18.09.2016 Uv: Tag 140: Über Tschetschenien und Wladikawkas sind wir 274km, bis nach Georgien gefahren.
Der Tschetschenienkrieg ist seit 7Jahren vorbei und wenn man durch die Städte und Dörfer fährt, denkt man, dass hier nie ein Schuß gefallen ist.
Grozny ist heute eine neue, moderne Stadt.
Der Grenzübertritt war unkompliziert.