6. Abschnitt - Kirgisistan, Kasachstan

Aktuelle Meldungen von der Strecke ...

Tag Meldung
10.08.2016 Uv: Tag 101: Jetzt können wir die Katze aus dem Sack lassen: Peter war heute auf der tadschikischen Botschaft und hat unser Visa für Tadschikistan erweitern lassen für den Pamir Highway.
Ich habe heute die Kupplungsdruckstange gewechselt und mit unserer Maschine gesprochen, ja, sie will auch den Pamir Highway fahren. Hoffentlich wird die Luft nicht zu dünn. Der höchste Pass geht über 4.600m und unter 3.500m geht der Pamir Highway nicht. Er führt von Osh bis nach Dushanbe, vorbei am Pik Lenin und am Hindukusch.
Morgen fahren wir erst einmal in Richtung Osh und wenn alles klappt, sind wir am Sonntag schon auf dem Pamir Highway.
11.08.2016 Uv: Tag 102: Die Straße von Bishkek in Richtung Osh ist spektakulär! Der erste Pass ging gleich mal auf 3586m. Die Landschaft ist faszinierend und sehr abwechslungsreich. Die letzten 1000 Höhenmeter sind wir im ersten Gang hochgefahren. Der Motor hat geglüht, aber tapfer durchgehalten. Eine schöne Hochebene führte sehr sanft über den zweiten Pass mit 3184m. Von dort aus ging es durch das wunderschöne Arimtal bis zum Toktogulstausee, wo wir kurz hinter Üch-Terek ein Motel mit Blick zum Stausee gefunden haben. Am Ende waren es heute 331 schöne Kilometer.
12.08.2016 Uv: Tag 103: Der Tag begann nicht gut. Zur Sache: ich bin gegen 4 Uhr früh auf die externe Toilette gegangen, getreu dem Motto, die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten, in diesem Fall der Motelausgang und das Scheißhaus, ist eine Gerade. Leider befand sich auf dieser Gerade ein Betonschacht, natürlich ohne Schachtabdeckung.
...Der Rechte Unterarm ist jetzt aufgeschürft.
Die Fahrt nach Osh, bei glühender Hitze, haben wir mit einer kleinen, lustigen Polizeikontrolle zurückgelegt. In Osh sind wir für zwei Tage in ein No Name Gostinica eingeflogen.
13.08.2016 Uv: Tag 104: Freude und Enttäuschung liegen eng beieinander. Wir sind gegen 3Uhr aus der Stadt in unser Gostinica zurück gekommen. Und? Der Tankrucksack mit meinen Pässen und der Fahrzeugzulassung fehlt. Geklaut. Alle anderen Gepäckstücke stehen unversehrt da. Nach ersten Gesprächen mit dem Hotelpersonal hat natürlich niemand etwas bemerkt. Ich bin hundemüde und kann keinen klaren Gedanken fassen. Peter diskutiert bis in die Morgenstunden. Man einigt sich auf 9 Uhr, wenn die Pässe nicht da sind, gehen wir zur Polizei.
Wir sind dann gegen 10 bis ca. 22:30Uhr bei der Polizei gewesen. Peter hatte noch eine Telefonnummer von einer deutschsprechenden Kirgisin bekommen, die für uns übersetzt hat.
Lange Rede, kuzer Sinn, meine Dokumente sind erstmal weg!
14.08.2016 Uv: Tag 105: Wir sind erstmal umgezogen in das Osh Travel House und haben uns die Stadt angeschaut. Dort waren wir auf dem Suleimannsberg.
Eine kleine Hoffnung, meine Dokumente zurück zu bekommen, haben wir noch. Der Hoteleigner will sich gegen eine Prämie mal "umhören".
Wir fahren zweigleisig und haben den Kontakt zur deutschen Botschaft in Bishkek aufgenommen, um einen neuen Reisepass zu beantragen. Glücklicherweise habe ich noch meinen Personalausweis und meinen Führerschein. Mit dem neuen Reisepass muss ich dann zur russischen Botschaft, um das Visa für die Heimfahrt zu beantragen, die geplante Route über den Pamir highway und den Iran können wir vergessen, falls ich meine alten Dokumente nicht zurück bekomme. Die Heimroute wäre dann über Kasachstan, Russland und Georgien, dann weiter durch die Türkei. Es ist wie es ist und es bleibt spannend!
15.08.2016 Uv: Tag 106: Heute war der Basar vom Osh dran. Ich brauchte noch einige Utensilien : Badelatschen, Zahnbürste...
Ansonsten haben wir noch diverse Formalitäten für die neuen Dokumente erledigt. Die deutsche Botschaft in Bishkek arbeitet sehr unkompliziert, wir sind begeistert.
16.08.2016 Uv: Tag 107: Wir sind für zwei Tage nach Sari Tash (184km) gefahren. Von hier aus wollen wir morgen einen Ausflug zur Basisstation des Pik Lenin unternehmen. Die Fahrt ging wieder über einen knackigen Pass von 3615m Höhe. Es hat sogar ein paar Krümel Schnee gegeben.
Ralf: Dresden: Mit dem Schreiben der Deutschen Botschaft in Kirgisistan bin ich zur Zulassungsstelle um eine neue Zulassung für das Gespann zu besorgen. Habe mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit, daß ich nach 5 Minuten am Schalter die neuen Papiere in der Hand halte. Super Sache gewesen. Danke.
17.08.2016 Uv: Tag 108: Wir sind bis zur Touristischen Basisstation vom Pik Lenin gefahren, diese befindet sich auf 3500m Höhe, ungefähr 10-20km vom Berg entfernt. Leider zeigte der Berg infolge Bewölkung nur einen Teil von sich. Im Anschluss sind wir noch den Pamir highway bis zur Tadschikischen Grenze gefahren und wieder zum Gasthaus nach Sari Tash zurück.
18.08.2016 Uv: Tag 109: Von unserem Gasthaus in Sari Tash konnten wir am Morgen den Pik Lenin sehen, die Wolken waren hoch genug.
Am Vorabend kamen noch Josef aus D. und Thomas aus der Schweiz mit ihren BMW's im Gasthaus an. Sie fahren weiter über China nach Pakistan.
Nach dem Frühstück sind wir wieder 187km nach Osh gefahren für eine Nacht. Morgen geht's dann wieder nach Bishkek, zur Deutschen Botschaft. Im Anschluss benötige ich den Einreisestempel von Kirgisen und ein Visa für Russland. Die neuen Fahrzeugpapiere sind schon unterwegs und müssten am Montag in Bishkek eintreffen.
19.08.2016 Uv: Tag 110: Am Vorabend hatten waren wir noch mit zwei Tschechen, Lenka und Alex, einen schönen Abschied von Osh gefeiert, sodass wir erst gegen 11 Uhr gestartet sind.
Von Osh ging es wieder die uns bekannte Strecke zurück nach Bishkek, 326km bis zum Toktogulstausee. Wir haben wieder in dem Motel übernachtet. Der offene Schacht war tatsächlich verfüllt worden!
20.08.2016 Uv: Tag 111: Als hätten wir es geahnt, was heute alles so auf uns zu kommen wird, sind wir zeitig, so gegen 9:30Uhr, losgefahren.
Nach ca. 50km der erste Defekt : Die Gummigelenkscheibe am Getriebeausgang hatte es gesprengt und hat mir nebenbei noch den Kupplungsseilzug zerlegt. Nach einer Stunde und endlich wieder öligen Händen war die Reparatur erledigt.
Keine 10km weiter: Polizei! 10km/h zu schnell, macht 500som, ungefähr 7€.
Nach ca. 200km der nächste Defekt : die Felge vom Beiwagenrad hat einen ca. 10cm langen Riss. Weiterfahren und beobachten!
Nach ca. 250km: Hinterradreifen platt. Ersatzrad eingebaut und weiter ging's.
Ca. km 290: Stoppschild überfahren,2000som (knapp 30 €). Nach kurzer Verhandlung und ohne Beleg, einigten wir uns auf 1000som.
Nach 346km sind wir dann endlich und in der Dunkelheit, in Bishkek im USSR Hostel, angekommen.
21.08.2016 Uv: Tag 112: Wir sind zum Reifendienst gefahren und haben den Reifen vom Beiwagenrad abziehen lassen. Die gerissene Felge haben wir dann bei "Sto Ifat" schweißen lassen. Anschließend wieder zum Reifenhändler und den alten, platten Hinterradreifen mit neuen Reservemantel aufziehen lassen und die geschweißte Felge ebenfalls. Und das alles Sonntags! Es gibt hier kaum einen Unterschied zwischen Werk- und Sonntag. Die meisten Servicebetriebe haben anscheinend immer geöffnet.
Das geschweißte Rad ist jetzt unser Reserverad und der alte Hinterradmantel hatte nach knapp 19.000km nur noch 2mm Profil. Das ist jetzt unser Not-Heimbringer.
22.08.2016 Uv: Tag 113: Zuerst haben wir die neuen Fahrzeugpapiere bei DHL abgeholt und danach sind wir zur Deutschen Botschaft gegangen. Den neuen Reisepass habe ich jetzt auch in der Tasche! Morgen werden wir uns dann um das russische Visa kümmern und ein Ausreisevisa für Kirgisen beantragen.
23.08.2016 Uv: Tag 114: Die ganze Visaangelegenheit ist nicht so einfach!
Zuerst muss ich ein Visa für Kirgisen mit Dauer von mehr als 3 Monaten beantragen und ausgestellt bekommen und im Anschluss kann ich das Visa für Russland beantragen.
Die Behörden arbeiten leider auch nicht jeden Tag, sodass wir mindestens bis Ende nächste Woche noch in Bishkek ausharren müssen.
Wir werden uns wohl am Wochenende in die Berge verdrücken, damit wir keinen Bishkek-Koller bekommen.
24.08.2016 Uv: Tag 115: Heute war das Ausfüllen der Visaanträge angesagt inklusive Ausdrucke und Kopien der dafür notwendigen Dokumente und Anlagen. Morgen Vormittag gehen wir dann zur Kirgisischen Visastelle und geben alles ab.
25.08.2016 Uv: Tag 116: Den Visaantrag für Kirgisen sind wir losgeworden. Für zusätzliche 60$ bekommen wir morgen das Visa, jedoch nur für 12 Tage. Damit können wir erstmal aus Kirgisen nach Kasachstan ausreisen. Das Russische Visa bekomme ich von Kirgisen aus nicht.
26.08.2016 Uv: Tag 117: Das Visa war tatsächlich fertig geworden, jedoch nur als Ausreisevisa. Die Bedingungen für die Erteilung eines Russlandvisa sind in Kirgisen nicht möglich, sodass wir uns auf den Weg nach Almaty (Kasachstan) gemacht haben, um dort unser Glück beim Russischen Konsulat zu versuchen. Sollte dies auch nicht möglich sein, haben wir noch Plan B, dazu aber erst, wenn es soweit ist! Wir haben nach 76km, in den Bergen von Kasachstan endlich mal wieder unser treues ALDI-Zelt aufgebaut und morgen geht es dann nach Almaty.
27.08.2016 Uv: Tag 118: Es ist schön, wieder auf Achse zu sein, auch wenn es in die verkehrte Richtung geht. Nach 186km waren wir in Almaty. Ich komme mir vor, wie "lost in translation". 15Tage (jetz nur noch 14) können wir uns in Kasachstan aufhalten, dann müssen wir zurück nach Bishkek. Dort können wir 60Tage visafrei bleiben, danach müssen wir zurück nach Kasachstan. Dann beginnt das Spiel von vorn...
Mal sehen was am Montag bei der russischen Botschaft rauskommt.
28.08.2016 Uv: Tag 119: Die Lage und die Öffnungszeiten der russischen Botschaft sind uns jetzt in Almaty bekannt. Die Visastelle öffnet erst am Dienstag. Am Montag gehen wir zur Visastelle von Plan B.
Wir haben heute noch das Memorial vom WK II besucht und das Museum oft Art.
29.08.2016 Peter: Tag 120: Wir waren heute bei der Auslandsvetretung von Plan B. Daraus ergab sich Plan B1. Morgen ist die Auslandsvertretung von Plan A (Russland) geöffnet. Wir sind gespannt, ob sich daraus Plan A1 ergeben wird. Wir tendieren eigentlich eher zu Plan B1, obwohl er sehr ambitioniert ist - hat mit elektronischer Datenübermittlung zu tun. Es gibt aber noch Plan C. Uwe ist immer noch im Kontakt mit der Räuberhöle in Osh. Vielleicht finden sich die Pässe samt Visa doch wieder an. Wenn alle Stränge reißen, haben wir noch Plan H in der Tasche: Heirat vor Ort. Wäre dann eine sogenannte Zweck-Ehe (Der Zwerg reinigt die Kittel ...).
Uv: Neuerdings trage ich alle wichtigen Dokumente am Mann (Fotos: blaue Mappe)