2. Abschnitt - Russland (2)

Aktuelle Meldungen von der Strecke ...

Tag Meldung
22.05.2016 Uv: Tag 21: Vormittags haben wir uns um die Pflege unseres Dreirades gekümmert : alle Ölstände kontrolliert und ergänzt, Ölwechsel Motor, alle Kreuzgelenke abgeschmiert (dazu muss der Hinterradantrieb ausgebaut werden). Zwei Speichen am Beiwagenrad ergänzt und alle Speichen kontrolliert und teilweise nachgespannt.
Nach erfolgter Revision war ich baden in der Wolga.
Am Nachmittag sind wir noch 56km bis Nizhny Novgorod gefahren und haben uns für zwei Tage im vier Sterne Hotel "Marins Park Hotel" eingecheckt. Im Hotel war dann erstmal Wäsche waschen angesagt und Abends dann noch ein kleiner Ausflug in die Altstadt.
23.05.2016 Uv: Tag 22: Ausgeschlafen und gut gefrühstückt war heute nochmal ein kleiner Stadtrundgang angesagt.
Morgen geht's dann in Richtung Kazan weiter.
24.05.2016 Uv: Tag 23: Wieder mal bei Regen sind wir von Nizhny Novgorod bis ca. 70km vor Kazan gefahren. Der Regen ließ dann nach ca. 150km nach und bei schönem Wetter haben wir dann auch wieder ein schönes Plätzchen gefunden. Natürlich wieder mit Mückenvertreibungsfeuer.
25.05.2016 Uv: Tag 24: Der Tag ging gut los. Morgens hielt ein Auto an unserer Campingstelle. Ich dachte, jetzt wirds wohl Ärger geben! Der Fahrer fragte uns anschließend, ob wir Hilfe benötigten. Andere Länder, andere Sitten!
Bei schönsten Sonnenschein und knapp 30 Grad sind wir dann über Kazan, letztmalig über die dort ca. 5km breite Wolga, bis ca. 20km nördlich von Eleburga gefahren. 352km standen abends auf der Uhr.
Die hohen Temperaturen erforderten im Laufe des Tages einige Änderungen an der Vergasereinstellung. Die Kerzen waren teilweise weiß! Jetzt passt es wieder, ein gesundes Rehbraun.
Wie so oft, Wildcamping mit Feuer und diesmal 1 1/2 Flaschen Bier für jeden. Immerhin, neuer Streckenrekort bei sehr guten Strassenverhältnissen.
26.05.2016 Uv: Tag 25: Wieder bei schönsten Sonnenschein ging es 210 km nach Sarapul. Dort hatten wir uns mit Peters Bekannten, Wladimir, verabredet.
Auf seiner Sommerdatscha wurde die Banja angeheizt und danach zum ersten Wodkaabend gerufen. Die Sache ging einigermaßen glimpflich aus.
PS.: so eine Banja werde ich mir wohl auch bauen!
27.05.2016 Uv: Tag 26: Jeden Tag Sonne und über 30 Grad!
Über die Kama ging es mit der Fähre 333km bis ca. 20km östlich von Ufa.
Je weiter wir nach Osten fahren, umso grösser wird das Staunen und die Zustimmung der Menschen.
In einem niedlichen Gostinica wurden wir herzlichst Aufgenommen und beköstigt.
28.05.2016 Uv: Tag 27: Igor Major von den Nachtwölfen aus Ufa hatte uns die niedliche Unterkunft organisiert. Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns von unseren Wirtsleuten, Lilja und Aidar und sind mit Igor in das Nachbardorf Baltika gefahren. Dort haben wir mit ihm den im Bau befindlichen Club besichtigt und uns das Ehrenmahl der Gefallenen im Großen Vaterländischen Krieg angeschaut, dessen Pflege die Nachtwölfe übernommen haben.
Da sich unsere Seitenwagenchassis langsam durch Auflösungserscheinungen bemerkbar gemacht hatte, wurde noch beim örtlichen Schweisser eine Reparatur durchgeführt.
Nach dem Mittag sind wir dann über den Ural bis ca. 50km vor Tscheljabinsk, nach Miass gefahren.
Eine kurze Dusche im Uralgebirge sorgten dafür, dass wir uns nach einer wärmeren Dusche im Gostinica sehnten.
29.05.2016 Uv: Tag 28: Bei stark gesunkenen Temperaturen hinter dem Uralgebirge und bedeckten Himmel sind wir über Tscheljabinsk bis ca. 10km hinter Kurgan gekommen. Das Wetter wurde auch immer schöner und die Strassenverhältnisse waren sehr gut, sodass ein neuer Tagesrekord mit 415km erreicht wurde.
Abends wieder Wildcamping mit Feuer. Wir mussten das erste mal unsere Mückenhüte auspacken.
Die Übernachtungskosten für das eigens angeschaffte ALDI - Zelt betragen mittlerweile nur noch 3€ pro Person.
30.05.2016 Uv: Tag 29: Das kühle Wetter hat uns wieder eingeholt. Bei knapp unter 10 Grad und teils starken Rückenwind sind wir von Kurgan 364km bis Abatskoje (ca. 280km östlich von Omsk) durch die sich langsam versteppende Landschaft gefahren.
Zum Zelten war es uns dann doch zu windig und zu kühl, sodass wir uns in einem Autostancia einquartiert haben.
Die 6000km Marke haben wir geknackt und wenn unser Maschinchen weiter so gut läuft, können wir in ca. 10 Tagen am Baikal sein!
31.05.2016 Uv: Tag 30: Wieder bei arktischen Temperaturen und diesmal noch mit Hageleinlage sind wir von Abatskoje über Omsk bis nach Kalacinsk (72km östlich von Omsk) gefahren. Omsk haben wir nur tangiert. Die Strassenverhältnisse atomisierten sich dort schon! Unfassbar, Schrittgeschwindigkeit ist da schon zu schnell.
Übernachtung wieder in einem der zahlreichen Motels und wieder ohne WiFi. Wir sind jetzt von der Welt des Internets komplett abgenabelt.
Strecke: 372km bei Top Strassen (ausser Omsk!).
01.06.2016 Uv: Tag 31: Das Wetter Windows Laufe des Tages besser. An einem der zahlreichen Kaffees an der Strecke haben wir einen Holländer aufgegabelt. Remko aus Westfriesland. Er will uns bis zum Baikal begleiten.
Der Tag brachte aber eine unangenehme Überraschung: Kolbenklemmer links! Der Russe schwächelt. Weisser dicker Qualm aus dem Auspuff. Wir haben uns nach 301km gerade noch so auf eine schöne, sibierische Wiese gerettet und den Abend bei Lagerfeuer und Bier ausklingen lassen. Es gab eine Menge zu erzählen mit Remko. Es sind noch ca. 260km bis Novosibirsk. Morgen früh ziehe ich den Linken Zylinder, mal sehen, was uns erwartet.
02.06.2016 Uv: Tag 32: Ich bin zeitig aufgestanden, damit ich den linken Kolben begutachten kann. Gesagt, Getan! Der Sicherungsring vom Kolbenbolzen hatte sich verabschiedet und ließ den Kolbenbolzen in die Zylinderwand wandern. Der Kolben sieht aus wie ein Gebilde beim Bleigießen. In der Zylinderwandung sind erhebliche Beschädigungen. Also, den zweiten Kaliningrader Kolben ausgepackt und gewechselt, in der Hoffnung, das wir mit der beschädigten Zylinderwandung noch fahren können.
Nach 296km sind wir ohne Probleme bis kurz hinter Novosibirsk gekommen. Das Wetter wird immer besser und so haben wir uns wieder in die Büsche geschlagen. Abends kühlten sich die Temperaturen bis -4 Grad ab, die Wiesen und das Zelt waren weiß!
Mal sehen, was der nächste Tag bringt.
03.06.2016 Uv: Tag 33: Wir sind 300km in Richtung Krasnojarsk gefahren. Der linke Zylinder läuft gut. Wir werden bis zum Baikal damit fahren und nochmal den Kolben begutachten, wie er eingelaufen ist. Dann sehen wir weiter. Die Landschaft wird immer schöner, weil bergiger. Wir können den Baikal schon riechen! Dazu kommt ein sehr gutes Streckenetz mit guten Straßen, Tankstellen und Kaffees. Die Leute werden immer relaxter und das Essen ist phantastisch!
Überhaupt haben wir festgestellt, dass der Fahrstil der Russen nicht chaotisch ist. Wir haben bisher noch keine kritische Situation erlebt.
Übernachtung natürlich wieder im Zelt. Mit Feuer. Und Bier. Und Quatschen mit unseren holländischen Begleiter.
04.06.2016 Uv: Tag 34: Wir sind zeitig aufgestanden, um abends in Krasnojarsk sein zu können. Gestern hatte uns unterwegs noch ein Biker eine Telefonnummer von Wowa aus Krasnojarsk gegeben, wir könnten dort schlafen.
Die 526km bis Krasnojarsk haben wir dann auch geschafft, trotz einer Reparatur. Die Gelenkscheibe am Getriebeausgang hatte sich verabschiedet.
Am Ortseingang von Krasnojarsk wurden wir von Wowa und Max, von den Frozen Souls, empfangen. Es folgte eine nächtliche Stadtrundfahrt mit Treffpunkt auf dem Leninplatz.
Anschließend führen wir zu Max mit Nachhause, wo seine Frau, Nadja, mit dem Essen schon auf uns wartete. Von den Frozen Souls war noch Wowa und Videokiller mitgekommen.
Es wurde bis in den frühen Morgen erzählt, gegessen und natürlich getrunken.
05.06.2016 Uv: Tag 35: Frühstück bei Nadja und Max. Die Wohnung ist nicht sehr groß, vielleicht 50qm. Unser ganzes Gepäck stapelt sich im Flur. Für Nadja und Max ist das mit ihrer sibierischen Gelassenheit kein Problem. Also auf geht's zur Rundfahrt mit Max seinem Riesenauto. Das Wetter ist phantastisch. Keine Wolke und knapp 30°. Die Bäume blühen, es ist wie im Paradies. Der Blick von den zahlreichen Aussichtspunkten auf die Stadt und dem Jennysei ist atemberaubend.
Dann die Staumauer vom GES (Gydro-Elektro-Stanzia) 124m hoch und einen Kilometer lang! 12 Turbinen a 500 MW. Hier ist ebend alles grösser. Abends noch den üblichen Absacker, an diesem Tag der Vorsacker, im irischen Pub und dann haben wir erneut bis in die frühen Morgenstunden erzählt, Musik gehört, ....
06.06.2016 Uv: Tag 36: Ein Abschiedsfrühstück mit Nadja und Max. Dann die Hühner gesattelt und auf geht's bei immer noch schönen Wetter in Richtung Irkutsk. Max hat uns mit seinem Big Bike noch bis zur M53 begleitet, das ist die Hauptstraße nach Osten.
Nach 388km haben wir uns ca. 100km östlich von Kansk in das sibierische Unterholz geschlagen und die Zelte aufgebaut.
07.06.2016 Uv: Tag 37: Am Morgen kam ein schweres Gewitter. Unser Low Budget Zelt hielt standhaft aus! Dann sind wir verspätet gegen Mittag gestartet und haben trotzdem noch 342km bis kurz hinter Tulun geschafft. Wieder ab ins sibierische Unterholz, Zelte aufgebaut, Abendbrot mit Bier und Feuer und ab in die Kiste. Morgen wollen wir uns in Irkutsk in einem Hotel einquartieren, Klamotten waschen und vielleicht einen Tag die Stadt anschauen.
08.06.2016 Uv: Tag 38: Frühstück am Mopped, die Asche vom Vorabend spendete uns nach Holzauflage ein gemütliches Frühstcksfeuer. Heute soll es bis Irkutsk gehen. Das haben wir dann auch bei endlich wieder Regenwetter erreicht. Nach 394km haben wir uns im MaveRick Hostel in Irkutsk einquartiert. Und sogar mit Waschmaschine! Die läuft jetzt noch!
09.06.2016 Uv: Tag 39: Ausgeschlafen haben wir uns im Hostel das erste mal auf unser Tour Rührei gemacht. Mit Speck. Und Tomaten, Paprika und Zwiebeln.
Dann sind wir mit der трамваи in die ca. 2km entfernte Altstadt gefahren. Viele der alten Holzhäuser kann man noch bewundern. Die Angara, der einzige Abfluss des Baikalsee, ist bestimmt doppelt so breit, wie die Elbe in Dresden.
Die Innenstadt selbst ist ganz nett anzuschauen. Es gibt viel Grün und für Russische Großstädte eher untypisch, relativ schmale Strassen.
Ein großer Teil der Bevölkerung sieht schon sehr asiatisch aus. Das Wetter ging so, und morgen fahren wir dann endlich an den Baikalsee.

Pedder: Hier mehr Infos zu den Bildern. Die Bilder sind aus einer Dropbox, die der Holländer uns zur Verfügung gestellt hat, die er unterwegs von uns gemacht hat. Wir hatten ihn kurz vor Novosibirsk aufgegabelt. Seit dem begleitet er uns.
Die Russen sind immer wieder begeistert von Uwes Maschine. Besonders die Sibirier sind relaxt und sprechen uns an. Vorm Ural waren die Leute etwas reservierter.
Die Biker sind von den Frozen Souls Krasnojarsk. Max, der etwas rundere mit Zopf, hat uns bei sich aufgenommen.
Gestern sind wir in Irkutsk angekommen und schlafen im Hostel.
Wir wollen am Montag auf die Insel Olchon fahren und ein paar Tage bleiben.
10.06.2016 Uv: Tag 40: Wir sind am Baikalsee! Genauer gesagt, haben wir nach 302km die Insel Olchon an der Westseite des Baikalsees erreicht. Auf der Fahrt gab es wieder einen Kolbenklemmer, ich bin gespannt, wie der aussieht. Zur Strafe haben wir dem Motor einen Ölwechsel verpasst, danach lief die Maschine wieder ohne Probleme.
Der Baikalsee ist noch so kalt, dass die Lufttemperaturen hier mindestens 3-4 Grad geringer sind. Auf Olchon haben wir uns in einem Hostel niedergelassen. Morgen fahren wir dann bis zum Kap der Insel auf den mieserabelen Schotterpisten und wollen noch eine Nacht Campen. Remko ist auch mitgekommen, voraussichtlich werden wir uns erst in der Mongolei voneinander verabschieden. Wir haben eine sehr gute win-win Situation, wir sind Nutznießer seines GPS und Booking Systems und er genießt unsere, bei mir geringen und bei Peter recht guten, Russischkentnisse und die sich daraus ergebenden Kontakte.